Im 2. Teil “Beispiele Produktpositionierung” beziehe ich mich auf die vorangegangen Artikel: “Beispiele Produktpositionierung Google Apps for Business” und “Produktpositionierung richtig machen”.
Das die Produktpositionierung und somit die richtige Marktmessage auch ein Problem für große und bekannte Unternehmen darstellt, ist mir im Laufe meiner Tätigkeit schon häufiger begegnet. An Hand eines Vergleiches zwischen zwei Schwergewichten der IT, die mit ähnlichen Produkten am Markt sind, erfahren Sie exemplarisch, wie unterschiedlich die Produkte positioniert und kommuniziert werden.
1. Zweites Beispiel Produktpositionierung – Microsoft Office 365
Microsoft fast unter dem Produkt Office 365 zahlreiche, bereits bekannte Produkte und Technologien zusammen, um aktuelle Marktprobleme zu lösen. Daher ist es notwendig das Bundle der vorhandenen Technologien neu und zeitgemäß zu positionieren.
Wie im obigen Bild zu sehen wird dem potentiellen Kunden vermittelt: Du kannst auf sehr einfache Weise im Team zusammenarbeiten und dieses auch ohne großen, komplizierten technischen und administrativen Aufwand.
Meine persönlichen Markterfahrung bestätigt dieses. Insbesondere kleine und mittlere Organisationen wollen immer enger zusammenarbeiten, jedoch sind die Kosten für Technik zu hoch und die aufgewendeten Zeiten für die Administration ist zu viel. Daher spricht Microsoft mit Office 365 vorwiegend diese kleinen bis mittleren Organisationen und Unternehmen an.
Microsoft kommuniziert also sehr eindeutig: “Wir haben verstanden und hier ist eine Lösung für die bekannten Marktprobleme.”
Wichtiger Hinweis: Denken Sie bitte an die von mir viel zitierten Sätze: “Finden Sie ein Problem, für dessen Lösung Marktteilnehmer bereit sind Geld zu zahlen. Marktteilnehmer sind bereit Geld zu zahlen, wenn ihre Lösung dem Marktteilnehmer Zeit oder/und Geld spart.”
Informiert man sich weiter auf den Webseiten, so fällt im Unterschied zu Google Apps auf, dass mit der Positionierung bzw. mit der sich ergebenden Message auf den Marktteilnehmer eingegangen wird: “Entdecke was Office 365 deine Organisation tun kann.” Und tatsächlich wird kurz beschrieben dass ich mit Office 365 einfacher zusammenarbeiten kann, Dokumente teilen und gemeinsam bearbeiten kann, zugriff von jedem Gerät auf E-Mails und Kalender habe, ich auch die Möglichkeit habe eine eigene Webseite zu veröffentlichen und dass meine privaten Daten sicher sind.
Was meinen Sie, wird hier die 3 Sekunden Regel eingehalten, d.h. schaffen Sie es in ca. 3 Sekunden zu erfassen ob und welche Probleme für ihr Unternehmen gelöst werden, ohne dass Sie die Webseite verlassen wollen?
Es wird im Gegensatz zu Google ganz klar, das Produktmanagement von Microsoft war am Markt, es hat mit Marktteilnehmern gesprochen um deren Probleme zu verstehen. Das Produktmanagement hat es verstanden vorhandene Technologien von der Entwicklung zusammenführen zu lassen, um eine Lösung für aktuelle Marktprobleme zu schaffen. Daher ist die Positionierung des Produktes Office 365 gut gelungen, auch wenn die Produktpositionierung von Office 365 sicherlich noch in kleinen Teilen verbessert werden kann. Wenn die Produktmanager weiterhin mit den Marktteilnehmern über das Produkt sprechen, zuhören welche Probleme das Produkt im Detail noch löst, wird die Positionierung in zukünftig noch schärfer und zeigt noch klarer die 5-6 Lösungen für die meistgenannten Marktprobleme auf.
Übung Produktpositionierung für Sie
Als Übung schauen Sie sich bitte einmal die Produktpositionierung und die Kommunikation zu Ihrem Produkt an. Stellen und beantworten Sie sich folgende Fragen:
- Wer oder was steht im Mittelpunkt meiner Aussagen
- Beschreibe ich welches Problem für wen gelöst wird?
Nutzen Sie auch alle Hilfen und beachten Sie auch alle Punkte aus dem vorhergehenden Artikel zur Produktpositionierung.